Herausforderungen in Fachkräfterekrutierung und Ausbildung

Diana Stoffers analysiert kritisch die Situation der Fachkräfterekrutierung und Ausbildung junger Menschen.

Diana Stoffers, Coach und Beraterin von Unternehmern und Führungskräften im Mittelstand, sieht das deutsche Bildungssystem vor essenziellen Herausforderungen und wirft daher einen kritischen Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen im Bildungssystem. Angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte und motivierter Auszubildender appelliert sie an Führungskräfte, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen und neue Wege für die Zukunft zu finden.

Diana Stoffers betont, dass junge Menschen heute oft mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Ausbildung konfrontiert werden. Diese Verunsicherung stehe im Mittelpunkt all der Herausforderungen, die damit einhergehen. "Die Sinnkrise zeigt sich beunruhigend deutlich in Österreich, wo über 60 Prozent der Auszubildenden die Sinnhaftigkeit einer Ausbildung nicht erkennen", so Stoffers. Sie warnt vor einer nachlassenden Ausbildungsfähigkeit junger Menschen, deren grundlegende Kenntnisse in vielen Schulen vernachlässigt werden. Sie betont die Notwendigkeit, grundlegende Kenntnisse, die für den Arbeitsmarkt relevant sind, zu stärken, und weist auf die Rolle von Schule und Elternhaus hin. Die immer lauter werdende Kritik am deutschen Bildungssystem und die Auswirkungen der Corona-Zeit verschärfen diese Herausforderungen in der DACH-Region zusätzlich.

Diana Stoffers skizziert zentrale Themen für die Zukunft der Fachkräfteentwicklung: "Die Attraktivität der dualen Berufsausbildung muss gesteigert werden, und wir müssen das Bildungsniveau erhöhen, um sicherzustellen, dass Auszubildende die erforderlichen Fähigkeiten für den modernen Arbeitsmarkt besitzen", erklärt sie. Die Beraterin sieht auch die Notwendigkeit, unterstützende Maßnahmen wie solche im sozialen Umfeld oder flexible Modelle angesichts wirtschaftlicher Bedingungen zu implementieren, um individuelle Potenziale unabhängig von familiären Hintergründen zu fördern. Auch eine Anpassung an die Präferenzen kürzerer Arbeitswochen könne ein gutes Mittel sein.

Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert nach Ansicht von Diana Stoffers eine grundlegende Neuausrichtung und konkrete Maßnahmen. Führungskräfte würden dabei eine zentrale Rolle spielen. Sie sollten die Arbeitgeberattraktivität steigern, Selbstführung fördern, flexible Arbeitsmodelle etablieren, ein durchdachtes Onboarding sicherstellen und eine unterstützende Umgebung für Auszubildende schaffen. Ihre Empfehlungen zielen darauf ab, nicht nur die aktuellen, sondern auch zukünftige Herausforderungen in der Rekrutierung und Ausbildung erfolgreich zu bewältigen.